Veranstaltungen

Die Täter gehen psychologisch äusserst raffiniert vor und bauen behutsam ein Vertrauensverhältnis auf. Ihr überzeugender, mit künstlicher Intelligenz perfektionierter Internet-Auftritt vermittelt die Illusion, dass die getätigten Investitionen eine sichere Sache seien und rasch erhebliche Gewinne abwürfen. Wenn man schliesslich doch misstrauisch wird und das Geld zurück will, meldet sich der Berater einfach nicht mehr, und auch mit behördlicher Hilfe ist es aussichtslos, das einbezahlte Geld zurückzubekommen. Die Betrüger haben ihre Spuren geschickt verwischt.

Eine Geschädigte ist auch Ruth Van de Gaer Sturzenegger. Die Fitness-Unternehmerin verlor in der schwierigen Corona-Zeit einen grossen Teil ihrer Rücklagen fürs Alter. Als sie telefonisch von einem Berater kontaktiert wurde, der sich später als Betrüger herausstellte, erschien ihr das als eine willkommene Möglichkeit, ihre Altersvorsorge wieder ins Lot zu bringen. Geschickt brachte sie der Betrüger dazu, immer mehr Geld einzuschiessen. Die Performance schien grossartig zu sein. Am Ende war nicht nur fast das ganze Vermögen weg, sondern auch das Selbstwertgefühl von Ruth Van de Gaer Sturzenegger.

In Ihrem Buch „Nichts gegen eine Million“ hat sie diese schlimme Erfahrung verarbeitet. Mit dem Buch bezweckt sie zweierlei: Sie will uns vor den perfiden Methoden solcher Betrüger warnen. Und sie will Betroffenen vermitteln, dass sie sich nichts vorzuwerfen haben, wenn sie skrupellosen, weltweit tätigen Cyber-Kriminellen auf den Leim gegangen sind.

Zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin und Co-Autorin Ayda Ergez wird sie bei WOLF erzählen, wie der Betrug abgelaufen ist und was das mit ihr gemacht hat. Die beiden Autorinnen werden auch auf ihre Plattform aufmerksam machen, die sie gegründet haben, um Betroffenen praktische Hilfe zu leisten. Auf dieser Plattform kann auch der Kassensturz-Beitrag vom Oktober 2023 mit Ruth Van der Gaer Sturzenegger zum Thema Cyberkriminalität abgerufen werden.