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Blind

Nathaniel ist seit seinem 11. Lebensjahr blind. Durch einen tragischen Unfall verlor er damals nicht nur sein Augenlicht, sondern auch seine Familie. Die manchmal etwas stürmische Blindenführerhündin Alisha ist seine beste Freundin und hilft ihm, die diversen Hürden im Alltag zu überwinden. Mithilfe der App ‚be my eyes‘ kann Nathaniel mit Sehenden in Verbindung treten, die ihn beispielsweise bei der Farbauswahl seiner Kleider unterstützen. So wird er mit Carole verbunden und während des Gesprächs hört er plötzlich Gepolter, ihren Schrei und dann bricht die Verbindung abrupt ab. Nathaniel ist sofort klar, dass Carole etwas Schlimmes zugestossen sein muss und er Zeuge eines Verbrechens geworden ist. Doch die Polizei überzeugt er als Blinder nicht. So packt er die Sache kurzerhand selber am Schopf und beginnt, auf eigene Faust zu recherchieren. Zusätzlich bittet er Milla, eine Journalistin des Schweizer Fernsehens, die er von einer früheren Reportage über seine Blindheit kennt, um Hilfe. Nathaniel gelingt es, Milla vom Verschwinden Caroles zu überzeugen und so forschen beide an diesem Fall, jeder auf seine Art. Milla kommt mit ihren intensiven Recherchen einer vermeintlich anderen schrecklichen Geschichte auf die Spur…

Kurze Kapitel bestimmen das Tempo dieses Kriminalromans, der in Bern und Zürich spielt, und durch den ständigen Wechsel der Perspektiven von Nathaniel zu Milla und von der Polizei zu Carole wird dieses Tempo noch verstärkt. Nathaniels Blindheit verleiht dem Roman zusätzlichen Nervenkitzel und je mehr die Polizei an Nathaniels Geschichte zweifelt, um so verbissener versucht er, Carole zu finden. Ein hochspannender Thriller mit unerwarteten Wendungen, Überraschungen und Verwirrungen.

Christine Brand ist eine Schweizer Krimiautorin, die als Redakteurin bei der NZZ, beim Schweizer Fernsehen und als Gerichtsreporterin arbeitete.

Christine Brand: ‚Blind‘, Kriminalroman, Blanvalet, München 2019. 446 Seiten.