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„Frau Bauhaus“

Ziemlich genau vor 100 Jahren, im April 1919, wurde das „Staatliche Bauhaus Weimar“ eröffnet. Damit entstand eine einzigartige Kunstschule, die Architektur, Kunst und Handwerk vereinte und die bis heute als Synonym für die Moderne gilt.
Walter Gropius, Begründer und erster Direktor der neuen Kunstschule, wurde bedeutend von seiner zweiten Ehefrau Ise Frank unterstützt, die in der Bauhausgeschichte jedoch kaum erwähnt wird. Über diese bemerkenswerte Frau hat die Architektin Jana Revedin einen biografischen Roman geschrieben.

Ise Frank, geboren 1897, stammt aus einer grossbürgerlichen jüdischen Familie. Sie arbeitet in München als Buchhändlerin und Rezensentin, als sie 1923 Walter Gropius kennenlernt und kurz darauf heiratet. Damit ändert sich ihr ganzes Leben radikal; sie vertritt von nun an die „Bauhaus-Idee“ nach aussen, schreibt Vorträge für Gropius und sucht neue Geldquellen. Auch wirkt sie bei der Einrichtung des Meisterhauses nach ergonomischen Prinzipien mit. Nach der Nazizeit helfen ihre vielen Berichte und Texte, die Gestaltungs- und Lehrideen des Bauhauses lebendig zu halten.

In „Jeder hier nennt mich Frau Bauhaus“ schildert Jana Revedin einfühlsam das Leben einer emanzipierten Frau in den 20er Jahren. Das Werk vermittelt darüber hinaus sehr viele Einsichten über das Bauhaus und seine Ideen in seinem gesellschaftlichen - politischen Kontext.

Jana Revedin: „Jeder hier nennt mich Frau Bauhaus. Das Leben der Ise Frank“. DuMont Buchverlag, 2018. 303 Seiten.