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Buch des Monats - die Bibliothek Küsnacht empfiehlt

„Befreit“

Kann durch Bildung der eigene Lebensweg gefunden werden?

Davon erzählt Tara Westover in ihrer Autobiografie „Befreit“. Sie ist im ländlichen Idaho (USA) in einer fundamentalistischen Mormonenfamilie aufgewachsen. Ihr Vater, ein Endzeit-Gläubiger, lehnte den Staat ab und verbot der Familie selbst bei schwersten Verletzungen, zum Arzt zu gehen. Man musste allein auf Gotteshilfe und die esoterischen Behandlungen der Mutter vertrauen. Auch gab es für Tara keine Geburtsurkunde und sie durfte keine Schule besuchen. Das einzige Buch, das die Kinder kannten, war die Bibel. Sie und ihre sechs Geschwister verbrachten die Tage auf dem Schrottplatz des Vaters, wo sie selbst bei den gefährlichsten Arbeiten helfen mussten. Mit 17 Jahren beschloss Tara, sich aus eigener Kraft für die College-Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Ihre Ausbildung schloss sie mit einem Doktortitel in Geschichte der Cambridge Universität ab.

Der amerikanischen Originaltitel „Educated“ dieser aussergewöhnlichen Lebensgeschichte trifft die Botschaft von Tara Westover besser: dass man mit Kraft der Bildung seinen eigenen Lebensweg finden und formen kann. Ihre Geschichte zeigt aber auch, wie schmerzlich es sein kann, sich von der eigenen Familie zu lösen.
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Tara Westover: „Befreit: Wie Bildung mir die Welt erschloss“. Kiepenheuer& Witsch. 443 Seiten.